Park am Wasser in Zürich

Der Park am Wasser grenzt an das Areal der Fabrik am Wasser in Zürich-Höngg und liegt zwischen der Limmat und der Strasse Am Wasser. Die im Sommer 2022 fertiggestellte Anlage bietet Spazierwege, eine Liegewiese und eine Plattform, die freie Sicht auf die Limmat verspricht. Kernstück sind fünf von Hecken umgebene Flächen, sogenannte Gartenzimmer. Diese fünf individuell gestalteten Gartenzimmer werden von Pächter*innen aus dem Quartier und der Umgebung gemeinschaftlich bespielt und genutzt. Sie sind dabei für alle frei zugänglich.

Beurteilung der Klangqualität im Hinblick auf die Aufenthalts- und Erholungsqualität

Kriterien für Klangqualität
Feststellungen
Allgemeine Situation, Ruhe
dank Tempo 30 und meist gleichmässigem Rollen des Verkehrs auf der rückwärtigen Strasse relativ ruhig (mit Ausnahmen)
Vorherrschende Geräusche
phasenweise überwiegen die Vogelstimmen, dann dominieren wieder die Verkehrsgeräusche
Geräuschvielfalt - Klangvielfalt
nach und nach entdeckt man die Vielfalt an Vögeln in den hohen Bäumen
Kommunikationsfreundlichkeit
problemlose Verständlichkeit, aber auch genügend Privatsphäre zwischen den einzelnen Sitzbänken
Akustische Nutzungsverträglichkeit
dank der abgegrenzten Gartenzimmer recht gut
Schallausbreitung und Reflexionen
Es fehlt eine wirksame Abschirmung zur Strasse hin. Die beiden strassenseitigen Hecken dämpfen immerhin die hohen Frequenzen der Rollgeräusche etwas.
Ortung in Richtung und Distanz
unproblematisch: Die rückseitige Strasse ist klar von dort zu hören, weil keine Reflexionen vorkommen
Wassergeräusche
Leider ist die Limmat im Park nicht zu hören, nur gerade bei den Treppenabgängen. Der Brunnen steht auf dem Veloparkplatz (!)
Spezielle Schallquellen
keine
Sicherheit vor Störungen auf Platz
Servicefahrzeuge können Wege befahren. Schritte auf dem Kies sind unüberhörbar.
Klangraum nach Wahl
im zentralen Teil des Parks nur ein Klangraum; die mit Hecken abgegrenzten Gartenzimmer bieten graduelle akustische Unterschiede.
Einzigartigkeit, Identifizierbarkeit
nein

Ort und Lage

Zürich Höngg, an der Limmat

Projektbeschrieb

Park am Wasser

Spezielles

für die Projektschau „Regionale Projektschau Limmattal 2025“ ausgewählt

Lärmsituation

Unmittelbar hinter dem Park verläuft die Strasse Am Wasser (im Bild rechts), dort rollt der Verkehr dank Tempo 30 mehrheitlich gleichmässig und relativ leise, aber doch hörbar.

Gestaltungsbereiche

Ausführung zu den einzelnen Gestaltungsbereichen finden Sie hier:
Klangräume gestalten

Gelände und Strukturierung
Der Park und auch seine Plattform (im Bild vorne links) liegen deutlich über der Limmat, auf derselben Ebene wie die nördlich vorbeiführende Strasse.

Gebäude, Kleinbauten und Mauern
Das flankierende, grosse und alte Fabrikgebäude prägt den Park zwar visuell, aber nicht akustisch. Dafür ist es zu weit weg.

An den Grenzen des Parks sind keine Mauern vorhanden, insbesondere nicht zur Strasse. Mäuerchen in den Hecken wären wirksam gegen Rollgeräusche, vgl. hierzu auch den Abschnitt „Pflanzen und Tiere“.

Wände und Fassaden
Wegen der Distanz zwischen den Gebäuden spielt die Gestaltung ihrer Fassaden für den Park akustisch keine Rolle.

Boden und Wege
Der Boden im Park besteht aus Spazierwegen und Liegewiesen. Die Wege haben Kiesbelag. Damit werden Schrittgeräusche in der Nähe unüberhörbar. Bei Personen, die mit Blick zur Limmat auf einer der Parkbänke sitzen, kann das zur subjektiven Sicherheit beitragen, weil sich niemand ungehört von hinten nähern kann.

Pflanzen und Tiere
Die grossen Bäume am Limmatufer erfreuen die Besucher und sorgen bei etwas Wind für ein angenehmes Rauschen, das die Rollgeräusche von der Strasse ansatzweise maskiert. Die akustische Wirkung der beiden Heckenreihen zwischen Park und Strasse ist hier gut zu beobachten: Sie schwächen die zischenden hochfrequenten Anteile des breitbandigen Rollgeräuschs im Innern des Parks etwas ab, so dass die einzelnen Fahrzeuge weiter entfernt und weniger konkret erscheinen (vernünftig gefahrene Autos verursachen hier nur Roll-, aber keine Motoren-Geräusche). Am besten zeigt sich der Effekt im Moment des Verschwindens hinter der Hecke, weil dann das Rauschen plötzlich etwas dumpfer wird. Messungen an einer ähnlichen Hecke zeigten eine mögliche Wirkung von 6 dB bei 4 kHz sowie eine Bodenlöschung bei 500 Hz von ähnlichem Ausmass. In die Hecken integrierte Mäuerchen könnten deren Schutzwirkung bei mittleren Frequenzen noch verstärken.

Wesentliches Gestaltungselement im Park sind die frei zugänglichen, einzelnen Gartenzimmer, welche verschiedene Nutzungen ohne grössere gegenseitige Störungen ermöglichen. Jedes Gartenzimmer ist mit einer eigenen Heckenart umpflanzt.
Nicht nur die grossen Bäume am Limmatufer, sondern auch die Hecken ziehen Vögel an, die dann die Klanglandschaft aufs Schönste beleben und den Anteil der natürlichen Geräusche vergrössern.

Wasser
Von der Plattform – und erst recht von der Wiese aus – ist die ruhig dahinfliessende Limmat nicht zu hören. Dazu muss man schon einen der schmalen Treppenabgänge zur Limmat benutzen.
Der Brunnen am Eingang des Parks auf dem kiesbedeckten Veloparkplatz ist leider auf der Wiese und bei der Plattform nicht zu hören. Bei anderer Platzierung, nämlich zwischen den Aufenthaltszonen und der strassenseitigen Hecke, könnte er zur Maskierung des Verkehrslärms beitragen.
Die Platzierung des Brunnens im Park statt am Zugang würde es den Erwachsenen erleichtern, mit dem Brunnen spielende Kinder im Blick zu behalten.

Klangkunst
keine

Mit dem Park am Wasser entsteht eine neue Limmatperle.

Jury Regionale Projektschau Limmattal 2025

Der Park am Wasser wird zwar bezüglich Lage und Optik seinem Namen gerecht, jedoch nicht im Hinblick auf Akustik: Das Wasser sollte dort auch akustisch erlebbar sein.